ActiveTipps

Einfach nützlich

Von der Apotheke zum Gesundheitszentrum


Apotheken sind längst nicht nur mehr Orte, wo Medikamente gekauft werden. Pioniere verwirklichen bereits heute ihre Leidenschaft für Beratung, Begleitung und personalisierte Angebote. 

Die Unterstützung des körperlichen und mentalen Wohlbefindens ist ein lohnendes Geschäft für alle Beteiligten – eine klassische Win-win-Situation. Apotheken haben deutlich gezeigt, dass sie neben dem Spital, den Ordinationen und den Pflegeangeboten als verlässlicher Partner bei der medizinisch-pflegerischen Versorgung, Fragen der Prävention und der persönlichen Gesundheit einen wichtigen Stellenwert haben. Jetzt haben sie die Chance, ihre Position im System Gesundheit neu zu definieren und für die Kund:innen auch unter den veränderten Voraussetzungen einer Post-Pandemie-Welt weiterhin verlässlicher Partner rund um die Themen Gesundheit, Vorsorge und Wohlbefinden zu sein.

 

Ideen für die gelungene Transformation

Setzen Sie Schwerpunkte, die mit ungewöhnlichen Services auffallen, wie zum Beispiel „Beauty Spot Pharmacy“, dem „Mental Health Shop“ oder der Eltern-Kind-Apotheke. Wenn Sie sich das Thema Prävention auf die Fahnen heften, dann sollten nicht nur Nahrungsergänzungsmittel im Regal stehen, sondern auch Gesundheitschecks durchgeführt oder ein Support-Center aufgebaut werden. Hier stehen Tracking-Geräte oder Fitness-Gadgets zur Verfügung, die Ihre Kund:innen leihen oder kaufen können. Im Angebot ist zum Beispiel auch die aktive Hilfe beim Auslesen und Interpretieren der Daten. Mental-Health-Themen sind spätestens seit der Pandemie in die Öffentlichkeit gerückt. Auch hier kann die Apotheke ihr Angebot ausweiten, indem zum Beispiel Coachingangebote, psychosoziale Beratung oder die Vermittlung passender Kontakte als Bestandteil des Angebotes entsteht.

Gesundheit beginnt im Darm und so wäre auch hier ein passender Anknüpfungspunkt: Erweitern Sie das Angebot um Ernährungsberatung, Kochkurse oder aktiven Support bei Diäten und Ernährungsumstellungen. Nicht weit entfernt und gut zu verbinden sind Sportangebote. Damit sprechen Sie Lifestyle-Interessierte ebenso an wie chronisch Kranke, die Gewicht reduzieren oder den Blutdruck senken wollen. Gemeinsame Trainingsangebote mit Sportwissenschaftlern, Laufgruppen oder Wanderungen können in Ihrer Apotheke den Ausgangspunkt haben. Zudem belegen Studien noch weitere Wachstumsmärkte, die durchaus Anknüpfungspunkte bieten, wie etwa Gesundheit rund um das Haustier, die Gendermedizin oder Anti-Aging.

 

Proaktiv die Zukunft gestalten

Megatrends beschreiben lang andauernde, komplexe Wandlungsprozesse, die Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur über Jahrzehnte prägen. Mithilfe dieser Megatrends lassen sich zwar keine genauen Vorhersagen der Zukunft treffen, aber neue Möglichkeitsräume aufzeigen, die Apotheken jetzt schon nutzen können und eine langfristige Orientierung geben. Wer die Megatrends kennt und sich damit auseinandersetzt, kann das eigene Business proaktiv gestalten. Einer der großen Megatrends ist nach wie vor die Gesundheit und räumt damit der Branche ungebrochen einen hohen Stellenwert ein. Doch das allein macht es nicht aus: Geht es nach dem „Zukunftsinstitut“, sollten Sie noch vier weitere Trends auf dem Radar haben:

  1. Konnektivität:
    Die Welt wird digitaler und darauf muss sich die Apotheke einstellen – aber nicht indem sie noch mehr Digitalisierung bietet, sondern den Mehrwert der stationären Apotheke herausstreicht. Der persönliche Austausch, die Nähe, die Glaubwürdigkeit. Kund:innen suchen sich heute schon den besten Mix zwischen Offline- und Online-Angeboten und entscheiden sich am Ende für Bequemlichkeit und Vertrauen. Fazit: Seien Sie offen für beide Welten und bieten Sie möglichst viele Verknüpfungen an.
  2. Individualisierung:
    Die personalisierte Medizin wird auch vor den Apotheken nicht haltmachen. Individuelle Lösungen sind der eine Weg, aber auch bei der Unterstützung der Selbstwirksamkeit können Apotheken ihren Kund:innen unter die Arme greifen. Gesundheit ist nicht von der Politik oder den Genen gemacht, sondern liegt zu einem guten Teil in der Eigenverantwortung, die angesichts knapper Budgets immer mehr Bedeutung erhalten werden wird.
  3. Globalisierung:
    Die Apotheke ist global vernetzt und dennoch lokal verankert. Lieferengpässe sind ein Thema, bei dem eine Apotheke allein keine Lösung haben kann, daher sind Kooperationen das Gebot der Stunden. Ob das nun mit anderen Apotheken oder verwandten Branchen ist – warum nicht mit dem Yogastudio oder dem örtlichen Schwimmbad?
  4. New Work:
    Ein neues Arbeits-Mindset zahlt sich auch in den Apotheken aus. Flexible Arbeits- und Weiterbildungsangebote sind ebenso gefragt wie flache Hierarchien oder Projektteams. Schauen Sie sich bei internationalen Konzernen ab, wie der Umgang mit Mitarbeitenden gelingen und größtmögliches „Wir“-Gefühl erzeugen kann.



ACT-AT-NP-00012

AT-00192